Die Unterschiede zwischen der EPFL und der UniversitÀt

Notabene: Der Ausbildungszweig Architektur, der ebenfalls zu einem Master of Science fĂŒhrt, folgt einem anderen Ansatz. Informationen dazu werden demnĂ€chst auf einer separaten Webseite bereitgestellt.
Studieninhalte
An den UniversitÀten sind die naturwissenschaftlichen Ausbildungszweige auf das VerstÀndnis der PhÀnomene und auf die Erweiterung des Wissensstandes im entsprechenden Bereich ausgerichtet. Die Studierenden lernen, Forschung zu betreiben, Konzepte zu erarbeiten sowie diese zu bewerten und zu veröffentlichen.
Die ingenieurwissenschaftlichen Ausbildungszweige an einer ETH bereiten die Studierenden darauf vor, Produkte mit einem konkreten Einfluss auf die Gesellschaft zu entwickeln und herzustellen sowie einen konkreten Problemlösungsansatz zu verfolgen, welcher oft auf Laboruntersuchungen beruht.
Diese Ausrichtung spiegelt sich stark in den natur- und grundlagenwissenschaftlichen Ausbildungszweigen wider: Physikerinnen und Physiker versuchen, durch Kernfusion eine nachhaltige Energiequelle zu entwickeln; Chemieingenieurinnen und -ingenieure entwickeln Produktionsverfahren mit dem Ziel, ein Medikament oder einen Impfstoff fĂŒr alle verfĂŒgbar zu machen; Umweltingenieurinnen und -ingenieure ergreifen Massnahmen fĂŒr eine sinnvolle Nutzung unserer Ressourcen oder zum Schutz einer Region vor den Auswirkungen des Klimawandels.
Gewisse EPFL-StudiengÀnge bieten eine Wahlmöglichkeit auf Master-Ebene:
- Eine theoretische, grundlegende Ausrichtung: In diesem Fall Ă€hnelt das Studium dem jeweiligen an den UniversitĂ€ten angebotenen Studiengang. Beispiele fĂŒr verliehene Titel sind Chemikerin oder Chemiker, Physikerin oder Physiker usw.
- Eine anwendungsorientierte Ausrichtung, die sich den gesellschaftlichen BedĂŒrfnissen verschreibt, ein Praktikum in einem Unternehmen einschliesst und beispielsweise zum Titel Chemieingenieurin oder -ingenieur, Physikingenieurin oder -ingenieur usw. fĂŒhrt.
Besteht keine Wahlmöglichkeit, fĂŒhren die StudiengĂ€nge de facto zum Titel “Ingenieurin ETH” bzw. “Ingenieur ETH” in der entsprechenden Fachrichtung.
Diese Verankerung im ingenieurwissenschaftlichen Bereich kennzeichnet auch das erste Jahr in den naturwissenschaftlichen Ausbildungszweigen (Chemie, Umweltingenieurwissenschaften, Life Sciences Engineering), das deutlich solidere Grundkenntnisse in Mathematik und Physik vermittelt als Àhnliche StudiengÀnge an UniversitÀten.
Notabene: SĂ€mtliche Konzepte der Mathematik und der Physik werden in den ersten Vorlesungswochen von Grund auf wiederholt. Man muss also kein Ass in diesen Bereichen sein oder “Physik und Anwendungen der Mathematik” als Schwerpunktfach am Gymnasium belegt haben. Den Maturandinnen und Maturanden, die das Fach Mathematik auf Standardniveau absolviert haben, empfiehlt die EPFL dennoch den Besuch des “Cours de mathĂ©matiques spĂ©ciales (CMS)“, um bestehende Grundlagen zu festigen und den Ăbergang massgeblich zu erleichtern.
Ein letztes Merkmal der EPFL, das allen natur- und grundlagenwissenschaftlichen StudiengĂ€ngen gemeinsam ist, ist die NĂ€he zur Wirtschaft bzw. zum Unternehmenssektor. Die meisten Ausbildungszweige beinhalten ein obligatorisches Praktikum in einem Unternehmen und zahlreiche Projekte werden in direkter Zusammenarbeit mit der Industrie durchgefĂŒhrt (Lab immersion in industry im Studiengang Life Sciences Engineering oder Design project im Studiengang Umweltingenieurwissenschaften). Dadurch können die Studierenden ihre unternehmerischen FĂ€higkeiten entfalten und bereits ab dem Bachelor von einem Umfeld profitieren, welches Innovationen und die GrĂŒndung von Start-up-Unternehmen fördert.
In wenigen Worten
Die an den UniversitÀten und an der EPFL angebotenen StudiengÀnge unterscheiden sich in zweierlei Hinsicht:
- Der erste Unterschied betrifft die Kultur der Bildungsinstitution. Die oben genannten Elemente in Bezug auf die EPFL haben einen starken Einfluss auf die Merkmale der einzelnen StudiengÀnge.
- Der zweite Unterschied betrifft die Studieninhalte, welche je nach Institution ebenfalls Besonderheiten aufweisen. Diese Informationen werden auf den folgenden Seiten fĂŒr jeden Studiengang einzeln aufgefĂŒhrt.
Es gibt keinen Ausbildungszweig, der besser ist als ein anderer. Die Beurteilung und die Studienwahl mĂŒssen entsprechend den individuellen PrioritĂ€ten und Ambitionen erfolgen.
Vergleich nach Studienrichtung

Bachelor-Angebot
Der Bachelor, 1. Etappe in jedem technischen Studium, kann in 13 Fachrichtungen absolviert werden und ermöglicht den Erwerb der fĂŒr das gewĂ€hlte Fachgebiet erforderlichen wissenschaftlichen Grundlagen.

Orientierungstools
Neben zahlreichen Informationsveranstaltungen stellen wir Ihnen auch verschiedene Orientierungstools zur VerfĂŒgung, welche Ihnen die Studienwahl entsprechend Ihren Interessen und Ambitionen erleichtern sollen.

Studienaufbau
Der mit 180 Kreditpunkten (ECTS) bewertete Bachelor-Studiengang erstreckt sich ĂŒber drei Jahre und ist Voraussetzung fĂŒr ein Master-Studium.
Kontakt
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