Chemie und Chemieingenieurwiss.

Die Chemie befindet sich an der Schnittstelle der modernen, von einer zunehmenden Miniaturisierung gekennzeichneten Wissenschaften. Ob in den Biowissenschaften, in der Nanotechnologie, in den Material- oder in den Umweltwissenschaften – oft befinden sich die Antworten auf der Molekülebene. In den chemischen Verbindungen liegen auch die nachhaltigen effizienten Energien der Zukunft.

Chemie ist ihrem Wesen nach eine Experimentalwissenschaft. Die Fortschritte beim Verständnis von Materie und die zunehmende Leistungsfähigkeit der Computer ermöglichen es heutzutage jedoch, die chemischen oder physikalischen Eigenschaften der Moleküle vorherzusagen. So arbeiten Chemikerinnen und Chemiker daran, virtuelle Moleküle mit interessanten Eigenschaften zu entwerfen, herzustellen und zu nutzen. Man spricht dann von theoretischer und rechnergestützter Chemie.

Diese Wissenschaft liegt an der Grenze zwischen Physik und Chemie und beruht auch auf Mathematik und Informatik. Die entwickelten Verfahren befinden sich sehr weit von der Laborarbeit entfernt – hier werden Ansätze logisch verfolgt und in Rechenprogramme implementiert. Aber auch wenn der Computer den Chemikerinnen und Chemikern eine grosse Hilfe ist, werden die per Simulation entdeckten und optimierten Moleküleigenschaften im Nachhinein stets experimentell im Labor bestätigt.

Über die Untersuchung grundlegender physikalisch-chemischer Phänomene hinaus zielen Chemikerinnen und Chemiker ebenfalls auf das Verständnis biologischer Funktionen (Geruchs- oder Geschmacksfunktionen, Sehen, usw.), auf die Entwicklung elektrochemischer Sensoren und auf die Gestaltung von Geräten, welche auf den Gebieten der Optik, der Elektronik und der Solarenergie angewendet werden können.

Vorstellung des Programms

Im ersten Jahr werden die Grundlagen der Chemie, Biochemie, Mathematik und Physik erarbeitet. Im zweiten und dritten Jahr werden spezifischere Themen angeschnitten, zum Beispiel organische Reaktionen, physikalische Chemie, Koordinationschemie und analytische Methoden. Zudem werden im dritten Jahr diverse Wahlvertiefungsmodule angeboten, zum Beispiel über Synthese, Biochemie, Modellierung oder Chemieingenieurwissenschaften. Ziel ist die Vorbereitung auf die entsprechende Master-Spezialisierung. Praxis ist während des gesamten Studiums eine Priorität: so wird mindestens ein Tag pro Woche Laborarbeiten oder Projekten gewidmet.

Bachelor: vereinfachter Studienplan

Master: Aussichten

In diesem Master-Studiengang werden zukünftige Chemikerinnen und Chemiker für die Forschung ausgebildet. Es werden diverse Spezialisierungsmodule für die verschiedenen Bereiche der Chemie angeboten (analytische, biologische, rechnergestützte, anorganische, organische oder physikalische Chemie).

Detaillierte Informationen (en)

In diesem Master-Studiengang werden zukünftige Chemieingenieurinnen und -ingenieure auf industrielle Tätigkeiten vorbereitet. Es werden Kurse über Separations- und Reaktionstechniken, Entwicklung von Verfahren, Polymeren, Biotechnologien und Management angeboten. Das Studium beinhaltet ebenfalls ein Arbeitspraktikum.

Detaillierte Informationen (en)

Nach dem Abschluss des Bachelor-Studiums werden auch andere Programme angeboten, besonders einige interdisziplinäre Master. Mehr Informationen zu den Master-Studiengängen (en).


Bitte beachten Sie, dass die Informationen zur Programmstruktur sowie die vereinfachten Studienpläne jederzeit geändert werden können und nicht als rechtsverbindlich gelten. Massgebend sind nur die offiziellen Reglemente und Studienpläne (en).

Berufsaussichten

Entsprechend der gewählten Ausrichtung bieten sich den Absolventinnen und Absolventen eines Chemiestudiums an der EPFL insbesondere zwei Hauptberufsfelder: die Chemie oder die Chemieingenieurwissenschaften.

Während sich Chemikerinnen und Chemiker stärker der Forschung widmen und vorwiegend im Labor arbeiten, um neue Substanzen mit Nutzen für die Pharma-, Parfum- oder Nahrungsmittelindustrie zu entwickeln, befassen sich Chemieingenieurinnen und -ingenieure hauptsächlich mit der sicheren, wirtschaftlichen und umweltfreundlichen Umsetzung von Innovationen in der Industrieproduktion.

Studienabgängerinnen und -abgänger bringen somit ihre multidisziplinäre Fachkompetenz und ihr analytisches Denken in die gesamte chemische Industrie ein, vom Gesundheitswesen über die Produktion und Speicherung erneuerbarer Energien bis hin zur Biotechnologie und der Qualitätskontrolle bei der Werkstoffherstellung. Die akademische Laufbahn kann über ein Dokotoratsprogramm in der Schweiz oder im Ausland auch fortgesetzt werden.


Alumni: was wird aus ihnen?

Sophie Nallet

Ich schätze an meiner Arbeit, dass ich mit meinen Kompetenzen die Forschung vorantreiben und somit einen Beitrag zur Gesellschaft leisten kann. Auch wenn es nicht immer einfach ist, da die Prozesse für die Entwicklung und Markteinführung eines neuen Impfstoffs oder Medikaments sehr lange dauern, macht jede Etappe, jeder kleiner Schritt Freude!

Sophie Nallet, Bachelor Chemie und Master Chemical Engineering and Biotechnology (2006), Doktorarbeit Life Sciences (2010). Sophie Nallet arbeitet bei einer in der Forschung von Impfstoffen und Therapien gegen Zentralnervensystemkrankheiten aktiven Firma in der Abteilung für biophysische Analysen.

Grégory Widmer

Ich arbeite als Chemieingenieur. Präziser bin ich für das Labor über thermische Sicherheit verantwortlich.

Grégory Widmer, Bachelor Chemie und Master Chemical Engineering and Biotechnology (2013). Grégory Widmer ist bei Huntsman Chemieingenieur, einem primär in der Luftfahrt- und Autoindustrie tätigen multinationalen Konzern, welches Hightech-Harz produziert.

Kontakt

Weitere Informationen zu diesem Programm erhalten Sie hier:
[email protected]

Für allgemeine und praktische Informationen auf Deutsch wenden Sie sich bitte an das Education Outreach Department:
[email protected]

+41 21 693 98 50


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